Aus Turnerjugend wird Turnjugend
Die Vollversammlung der Deutschen Turnerjugend (DTJ) hat am 9./10.September in Forst Turngeschichte geschrieben. Mehr als 81 Prozent der aus ganz Deutschland angereisten Delegierten haben mit großer Mehrheit beschlossen, dass der Dachverband von über 1,6 Millionen Kindern und Jugendlichen künftig Deutsche Turnjugend heißen wird. Auch deren Zuständigkeit wurde in der Jugendordnung festgeschrieben. Demnach wird die DTJ gemäß dem Kinder- und Jugendhilfegesetz künftig die politische Vertretung von allen Kindern, Jugendlichen sowie der jungen Erwachsenen bis 27 Jahre in mehr als 18.000 Turn- und Sportvereinen übernehmen. „Wir sind auch außerhalb des Sports die größte Jugendorganisation in Deutschland“, bestätigen die beiden DTJ-Vorsitzenden Julia Schneider und Christian Keipert, die bei den Neuwahlen erneut das Vertrauen erhielten.
Die anwesenden Jugendvertreter der Vereine und Turnverbände zeigten sich im Forster Alex-Huber-Forum gewohnt diskussionsfreudig. Erfreulich die hohe Anzahl junger Männer und Frauen unter den Delegierten, die in mehreren Workshops Fragen wie nach der Bindung junger Menschen für ein Ehrenamt, Diversität, Diskriminierung, Integration sowie die Anerkennung ehrenamtlicher Tätigkeiten erörterten.
Eine große Aufwertung erhielt das Forster Treffen durch die per Video zugeschalteten Grußworte von Familienministerin Lisa Paus und Stefan Raid, dem Vorsitzenden der Deutschen Sportjugend. Persönlich anwesend war Alfons Hölzl, Präsident des Deutschen Turner-Bundes, dem zweitgrößten Sportfachverband in Deutschland. Der promovierte Jurist nannte Turnen die „Kinderstube des Sports“ als Einstieg in ein lebenslanges Sporttreiben. Allerdings sind erst etwa 30 Prozent in den Vereinen aktiv. Ziel müsse sein, die Begeisterung an Turnen und Sport zu wecken und sie „als gestandene Menschen zu einem wertvollen Teil unserer Gesellschaft werden zu lassen“.
Viel Lob erhielt der gastgebende TV Forst mit dem Dreigestirn Claudia Schnepf, Christian Holzer und dem Ehrenvorsitzenden Frank Eckert. Forsts Bürgermeister Bernd Killinger nannte seine Gemeinde einen „Partner des Sports“ mit einer hervorragenden Infrastruktur und freute sich auch über die künftige Gastgeberrolle bei überregionalen Events.
Kurt Klumpp
